Das Archipel Orkney: wer nach Schottland reist, bringt dieses schöne Land eher nicht mit einem typischen Strandurlaub in Verbindung, sondern mit den rauen Schottischen Highlands, Burgen und historischen Städten wie Edinburgh. Schottland bietet jedoch auch einige schöne Inseln.
Eine davon ist Orkney, die unter die 10 beliebtesten Inseln des britischen Königreiches gewählt wurde. Dabei handelt es sich nicht um eine einzelne Insel, sondern um eine Inselgruppe, die aus siebzig mehr oder weniger großen und kleinen Inseln besteht.
Dieses Inselreich im hohen Norden bietet alles für einen unvergesslichen Urlaub: weitläufige Strände, türkisblaues Wasser, beeindruckende Felsnadeln, eine vielseitige Natur und jede Menge Kultur und Geschichte. Die größte und bevölkerungsreichste Insel wird auch als Main Land, Festland, bezeichnet.
Die Hauptstadt von Orkney befindet sich auf dem East Main Land. Hier in Kirkwall treffen Besucher auf das erste geschichtsträchtige Wahrzeichen der Insel: die Wikingerkathedrale. Der Fischereihafen und eine alte Schnapsbrennerei verleihen diesem Ort ein leicht altmodisches, aber umso liebenswerteres Flair.

Der zweite wichtige Hafen der Inselgruppe, Stromness, befindet sich auf dem West Main Land. Der gleichnamige Ort scheint mit kurvenreichen, engen Straßen, historischen Häusern und vielen kleinen Kunsthandwerksläden und Kunstgalerien aus der Zeit gefallen zu sein.
Archäologische Stätten aus der Antike
Auf Orkney befinden sich mehr als 150 archäologische Stätten, wobei ein beliebtes Highlight das mehr als 5.000 Jahre alte Kammergrab ist. Mit dieser geschichtsträchtigen Kulturstätte gilt Rousay auch als das Ägypten des Nordens.
Ein Teil dieser Stätten besteht aus ganzen Siedlungen, die Besuchern einen Eindruck davon vermitteln, wie die Menschen in der Antike hier gelebt haben. Diese Siedlungen von Skara Brae sind sogar älter die Pyramiden des Alten Ägyptens.

Geschichtsinteressierte Besucher lassen sich nach dieser beeindruckenden Zeitreise in die Antike auch nicht den Ring von Brodgar, den Maeshowe Chambered Cairn und den Stone of Stenness entgehen. Gemeinsam bilden diese antiken Stätten das UNESCO-Weltkulturerbe „Heart of Neolithic Orkney“.
Orkney Strände: fast wie in der Karibik
Die Hauptstadt Kirkwall und die vielen weiteren kleineren und größeren Orte vermitteln den Eindruck skandinavischer Ortschaften mitten im schönen Schweden. Die altnordische Geschichte ist überall sichtbar.

Alle Ortschaften sind sehr gastfreundlich und bieten mit vielen Restaurants und den typisch gemütlichen Pubs Gelegenheit für erholsame Pausen nach dem Wandern und unterhaltsame Abende. Geschäfte mit kreativem Kunstangebot ziehen so manchen Besucher in ihren Bann.
Ein ständiger Begleiter ist eine vielseitige Architektur aus verschiedenen geschichtlichen Epochen. Nach so viel geschichtlicher Bildung bieten Ausflüge in die Natur von Orkney eine willkommene Abwechslung.
Auch wenn das Wasser so hoch im Norden nicht unbedingt zum Baden einlädt, verbringen Feriengäste dennoch erholsame Tage an den weitläufigen Stränden. Der weiße Sand in Verbindung mit dem türkisblauen Wasser erinnert an einen Tag in der Karibik.
Gut, Palmen sucht man hier vergebens, dafür bietet Orkney jedoch beeindruckende Felslandschaften mit einer kilometerlangen Küstenlinie, felsige Schären, Höhlensysteme und dramatische Felsnadeln.
Der Mensch ist lediglich ein kleiner Teil der Natur
Diese Landschaft flößt Respekt ein, denn hier ist der Mensch lediglich ein kleiner Teil der Natur, dominiert selbige jedoch nicht. Sportliche Feriengäste mit einer sehr guten Kondition können sich an einem Aufstieg an einigen der Felsnadeln ausprobieren.
Wer etwas weniger ehrgeizig ist, erkundet das umliegende, weitläufige grüne Terrain auf einem der zahlreichen Wanderwege. Denn zu sehen gibt es in dieser dramatischen Felsenlandschaft immer etwas. Weiße Strände verlieren sich in Dünenfeldern und Felslandschaften.

Die meistens sanft hügelige Landschaft der einzelnen Inseln geht über in Berghänge und den scheinbar unendlichen Horizont. Das tiefe Blau des Meeres und das satte Grün der Landschaften sind die dominierenden Farben auf Orkney.
Besondere Felsformationen bilden Old Man of Hoy, das Felsentor Gloup Vat of Kirbister in Stronsay und die hohen Klippen bei Noup Head.
Im Meer und in den Buchten können Wanderer und Strandgäste regelmäßig Schweinswale, Wale, Delphine und weitere Meerestiere beobachten. Auf dem Festland ist eine bunte Vogelwelt zuhause. Seltene Arten wie Eisturmvögel und Papageientaucher fühlen sich auf dieser noch weitgehend unberührten Insel ohne Massentourismus wohl.
Jedes Jahr ist Orkney Zwischenstation für Tausende von Zugvögeln. Die Artenvielfalt ist besonders hoch, daher sind hier viele verschiedene Tierarten anzutreffen. Sehenswert sind die Robbenkolonien westlich von Stromness.
In dieser rauen und dramatischen Landschaft finden Urlauber die totale Erholung. Man bekommt den Eindruck, ganz weit weg von dem täglichen, teilweise doch sehr verrückten Weltgeschehen zu sein und kann endlich mal alles hinter sich lassen.
Da sich die Orkney-Inseln an der nördlichsten Spitze Schottlands befinden, ist das Klima entsprechend gemäßigt-kühl. Auch im Sommer erreicht das Thermometer nur selten mehr als 16 Grad und die Sonne zeigt sich ungefähr vier bis fünf Stunden am Tag. Es weht fast immer ein leichter, häufig auch ein rauer Wind.

Daher sollten Urlauber auf jeden Fall wetterfeste Kleidung für ihren Urlaub auf dieser außergewöhnlichen Inselgruppe einpacken.
Orkney, der Ort, wo die Nordlichter zuhause sind
Orkney beeindruckt jedoch nicht nur mit faszinierenden Natur-, Fels- und Strandlandschaften, sondern ist auch ein Ort für die sogenannten Nordlichter. Die nachtlosen Sommer der Sommersonnenwende bieten faszinierende Lichterscheinungen, denn die Sonne geht bereits um 03:00 Uhr nachts auf und um 21:29 Uhr unter. Diese Sommernächte sind in ein unwirkliches als „summer dim“ bekanntes Zwielicht getaucht.
Auch der Winter hat mit der Wintersonnenwende ein ähnlich außergewöhnliches Schauspiel zu bieten. Allerdings sind die Tage jetzt extrem kurz, denn die Sonne geht erst um 09:05 Uhr am Morgen auf und bereits um 15.16 Uhr am Nachmittag unter.
Mit ein bisschen Glück lassen sich Polarlichter am weitläufigen nördlichen Horizont an vielen Stellen Schottlands beobachten. Allerdings müssen die Nächte klar und wolkenlos und die Luftverschmutzung gering sein, damit die Polarlichter ihren Weg hierher finden.
Eine weitere Voraussetzung ist eine starke Sonnenaktivität. Sind diese Anforderungen erfüllt, lassen sich die Polarlichter sogar in Städten wie Edinburgh beobachten. Der Himmel leuchtet in den verschiedensten Farben von Grün, über Gelb bis Rosa.
Die Polarlichter setzen sich wie kleine Lichtpunkte über die Landschaft und scheinen manchmal regelrecht zu tanzen.
Darum sollte jeder Schottlandfan unbedingt nach Orkney reisen
Wer sich einmal mit der Geografie, Natur und Geschichte Orkneys beschäftigt, kommt nicht umhin, selbst hinzureisen. Diese Inselgruppe am nördlichsten Zipfel Schottlands übt eine besondere, nicht in Worte zu fassende Faszination aus.
Weiße Sandstrände, weitläufige Küstenlandschaften, schroffe Felsformationen, faszinierende Natur und ganz viel Geschichte und Kultur.
Ach ja und ganz nebenbei bietet Orkney auch noch viel Erholung, denn hier fühlt sich jeder Besucher ganz weit weg von dem täglichen Weltgeschehen und dem stressigen Alltag.
Das Smartphone sollte hier am besten in der Tasche bleiben und nur für den Notfall mitgenommen werden oder um Fotos von diesem ungewöhnlichen Urlaubsort mit Freunden und der Familie daheim zu teilen.