Die meisten Menschen bringen die Geschichte Englands mit der großen Seefahrernation unter Lord Nelson, Queen Victoria und legendären Persönlichkeiten wie Winston Churchill in Verbindung.
Die Geschichte Englands geht jedoch sehr viel weiter zurück als bis in das 17. Jahrhundert, das schon zur neueren Geschichtsschreibung gehört.
England in der Antike: ein Vielvölkerstaat
Die Geschichte dieser Insel beginnt schon lange bevor der Name England überhaupt bekannt war. Im 5. Jahrhundert führte dieses Land noch den Namen Britannien und wurde von Jüten, Angeln und Sachsen besiedelt. Der Name England geht auf die Angeln zurück, die dieses Land als Angelland bezeichneten.
Die verschiedensten Völker besiedelten diesen Landstrich jedoch schon lange vor der angelsächsischen Zeit. So lassen sich die ersten Spuren menschlicher Besiedlung bis in die Antike in die Zeit 8.000 bis 7.000 vor Christi zurückverfolgen.
Die verschiedensten Völker haben in England ihre Spuren hinterlassen. Zu den bekanntesten gehören die mystischen Steinkreise Stonehenge und Avebury aus der Zeit 1.500 bis 2.600 v.Chr.

Einen bleibenden Eindruck haben die Römer und Kelten bis heute in England hinterlassen. Ihre Nachfahren leben in Schottland, Wales und Cornwall. Als schriftloses Volk haben die Kelten jedoch keine Aufzeichnungen anfertigt. Alles, was Historiker heute wissen, geht auf Überlieferungen anderer Völker wie die Griechen und Römer zurück.
So ganz ohne eine Spur zu hinterlassen, sind die Kelten jedoch nicht gegangen, denn ihre über das ganze Land verteilten Steinkreuze, Grabstätten und Monolithen sind Zeitzeugen dieser Epoche.
55 v. Chr. besetzten die Römer unter Kaiser Julius Cäsar England und machten es zum nördlichsten Außenposten ihres Empires. In Wales und an der schottisch-walisischen Grenze bauten die Römer große Befestigungsanlagen, um die herum wiederum ganze Siedlungen entstanden.

Die bekannteste und größte Befestigungsanlage aus dieser Zeit ist der Hadrianswall, von dem noch heute viele Überreste bestehen und der als historische Stätte jedes Jahr von vielen Besuchern erkundet wird.
Auch wenn die Römer als Besatzer nach England kamen, profitierten die Bewohner jedoch von ihnen, denn um die Befestigungsanlagen herum entstanden nicht nur Siedlungen und Arbeitsplätze, sondern eine im ganzen Land vergleichsweise moderne Infrastruktur, die man hier nicht kannte.
So brachten die Römer die Kultur der Bäder und Amphitheater nach England. Spuren dieser Kultur sind noch heute in den Ortschaften Bath und Caerleon zu sehen. Allerdings wussten nicht alle Bewohner Englands diese Errungenschaften zu schätzen, denn die Kelten wehrten sich in zahlreichen Schlachten gegen die römischen Besatzer.
Der Rückzug der Römer zeigt ein schwaches Land

Um 410 n.Chr. fand die Krönung des sagenhaften König Arthus statt. Zu dieser Zeit zogen sich die Römer aus England zurück. In der Folge zeigte sich jedoch die Schwäche des Landes, in dem viele Völker beheimatet waren, die sich untereinander jedoch auch nicht unbedingt wohlgesonnen waren.
Sachsen, Friesen, Angeln und Jüten erkannten die Gunst der Stunde und machten sich das Land untertan. Die keltische Bevölkerung war zu schwach, um sich gegen die neuen Eroberer zu wehren und wichen in Richtung Westen nach Wales und Cornwall zurück. Danach schlossen sich im 9. Jahrhundert die Raubzüge der Wikinger an.
Nach einem zwanzig Jahre andauernden Bürgerkrieg übernahm Heinrich I., der gleichzeitig der mächtigste Fürst Frankreichs war und dort einen erbitterten Kampf gegen die französische Krone führte, die Herrschaft in England. Er und später sein Sohn Richard Löwenherz verhalfen England zu nie zuvor gekannter Größe.
Richard befand sich regelmäßig auf Kreuzzügen und geriet schließlich in Gefangenschaft von Kaiser Heinrich VI. Dieser kam aus dem Geschlecht der Staufer und übernahm für die nächsten zehn Jahre die Herrschaft über England, glänzte jedoch meistens durch Abwesenheit.
Ein weiterer Vertreter aus diesem Adelsgeschlecht Heinrich I. war Edward I. Bisher war es nicht gelungen, England aus der Herrschaft der Staufer zu befreien. Wales wurde in das Königreich eingegliedert, dass nördliche Nachbarland, das heutige Schottland, blieb jedoch vorerst unabhängig.
England im 10. bis 14. Jahrhundert: das Hochmittelalter
Vom 10. bis zum 14. Jahrhundert erlebte England im Hochmittelalter seine bisher beste Zeit, denn die Städte und damit die Infrastruktur wuchsen. Gleichzeitig war ein deutlicher Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen. Diese erfreulichen Entwicklungen wurden durch den Hundertjährigen Krieg (1337-1453) jedoch gleich wieder zunichte gemacht.
Sie brachte den Engländern 1435 in der Schlacht von Castillon eine deutlich spürbare Niederlage ein. Im Zuge des Einhundertjährigen Krieges wurde König Richard II. abgesetzt.
Der Rosenkrieg zwischen zwei Adelshäusern
Jetzt brachen die Auseinandersetzungen zwischen den Adelshäusern Lancaster und York aus. Diese wurden als Rosenkriege bezeichnet, da beide Häuser jeweils eine rote beziehungsweise weiße Rose in ihrem Wappen führten.
In dieser Zeit besiegte England die Übermacht der spanischen Armada und führte nach der Hinrichtung Maria Stuarts von Schottland die Vereinigung der beiden Länder herbei.
Ab 1620: England wird zur Weltmacht und parlamentarische Demokratie
1620 segelten die sogenannten Pilgerväter auf der Mayflower in ein unbekanntes Land über den Atlantik und gründeten die erste nordamerikanischen Kolonien. 1632 wurden die kolonialen Bestrebungen auf die Karibik ausgeweitet.
Anfang des 17. Jahrhunderts gewann die parlamentarische Bewegung immer mehr Einfluss und führte wiederholt Aufstände gegen die absolutistische Monarchie herbei.
Erst sein Sohn, King Charles II. führte 1660 erneut die Monarchie im Land ein. Schließlich bekämpften sich die Vertreter von Monarchie und Parlament in einem 1642 beginnenden Bürgerkrieg. Mit Hilfe des jetzt vereinten Nachbarn Schottland gelang es den Parlamentariern schließlich, sich gegen die Monarchisten durchzusetzen.
England wurde fortan durch ein Parlament regiert und nicht mehr durch den König „von Gottes Gnaden“. An der Spitze standen die Vertreter der Whigs und der Tories, der beiden Parteien, die zusammen mit dem Premierminister nun die politischen Geschicke Englands bis in das 19. Jahrhundert hinein bestimmten.
Diese neue Entwicklung wurde 1689 mit den Bill of Rights beschlossen. Fortan wurde die Herrschaft zwischen Monarchie und Parlament geteilt. 1707 erfolgte die offizielle politische Vereinigung Englands und Schottlands. Ab 1665 dezimierte die Peste einen großen Teil der englischen Bevölkerung. 1714 fiel der britische Thron an den Welfen Georg von Hannover in Personalunion.
Im 18. Jahrhundert setzte allmählich der technische und medizinische Fortschritt ein. England wurde zu einer der führenden Seefahrernationen und gewann die Herrschaft über zahllose Kolonialgebiete.
Allerdings erkannte auch der Nachbar Frankreich das in den Kolonien liegende Potenzial und zeigte gleiche Expansionsbestrebungen. Die gegenseitige Konkurrenz der beiden Länder führte schließlich zum Siebenjährigen Krieg zwischen England und Frankreich.
Grün: Frankreich, Spanien, Österreich, Russland, Schweden und Verbündete
Ab 1768 erkundete James Cook mit seinen Südseereisen bisher unbekanntes Land. 1763 legte England den Grundstein für seine später expansiven Kolonialisierungen, denn nach dem Siebenjährigen Krieg gewann das Land sämtliche französische Kolonien in Nordamerika und einige afrikanische Territorien. Ab 1763 folgten Kolonien in Kanada, 1770 ging Australien in britischen Besitz über.
England im 18. und 19. Jahrhundert: Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg und industrielles Zeitalter
Ein herber Rückschlag für England war der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg von 1776 bis 1783, aus dem die britische Krone als Verlierer hervorging.
Seit 150 Jahren hatte England stark in dem Gebiet des heutigen Nordamerikas expandiert und als Mutterland die politischen und gesellschaftlichen Geschicke der Einwohner in den amerikanischen Kolonien bestimmt. Diese wollten sich die Bevormundung der Engländer nicht länger gefallen lassen und griffen zu den Waffen.
Der Beginn des industriellen Zeitalters stand unmittelbar bevor. Die Dampfmaschine und die Eisenbahn wurden erfunden und weitere technische Annehmlichkeiten wie Produktionsmaschinen hielten Einzug in die Fabriken. Damit löste die automatisierte manuelle und mechanische Fertigungstechniken ab.
Wasserkraft und Bergbau erleichterten die Produktion und den Transport von Gütern. Der große Hafen von London mit seinen weitläufigen Dockanlagen wurde schon bald Anlegestelle für Schiffe aus aller Welt. 1805 siegte Lord Nelson in der Schlacht von Trafalgar über die französische Seemacht, wobei der bis heute verehrte Seefahrer jedoch ums Leben kam.
Obwohl eine Kontinentalsperre die Folge war, waren die negativen Auswirkungen aufgrund der Einführung des Freihandels jedoch nicht so schlimm, wie befürchtet. Dieser brachte neue wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten für das britische Königreich durch den weltweiten Exporthandel. Daher wurde die rückwärtsgewandte Praxis des Sklavenhandels bereits 1807 verboten.

Am 22. Januar 1801 fand die erste Sitzung im House of Commons statt, dem Unterhaus des Parlaments und damit der Kammer mit den größten politischen Entscheidungsbefugnissen. Ferner gehören dem Parlament die Krone und das Oberhaus, das House of Lords, an.
1805 wurden die kolonialen Überseegebiete durch den Wiener Kongress anerkannt. 1815 besiegte der Duke of Wellington (1769-1852) den zu dieser Zeit mächtigen französischen Kaiser Napoleon. 1840 annektierte England Neuseeland, eine Jahr später wurde Hongkong Kronkolonie.
Entwicklung der Städte und Infrastruktur: positive und negative Seiten
Mit der Weiterentwicklung der Städte und Infrastruktur entstand jedoch eine Urbanisierung und mit ihr ein großes Proletariat rund um die Fabriken. 1851 fand in London die erste Weltausstellung statt.
Obwohl der große indische Aufstand 1857 zur Auflösung der weltweit agierenden britischen East India Company führte, trieb England ab 1858 die Kolonialisierung Indiens voran. 1882 wurde Ägypten britische Besitzung, 1902 folgte nach den Burenkriegen Südafrika. In dieser Zeit erfolgte auch der Aufbau Britisch-Ostafrikas.
Der medizinische Fortschritt verminderte die Sterblichkeitsrate deutlich und sorgte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts für eine Überbevölkerung in Ballungsgebieten wie London. Dieses stand um 1870 sogar kurz vor dem Verkehrskollaps, obwohl das Automobil noch gar nicht erfunden worden war.

Gefragt war nun eine nachhaltige Stadtplanung, in deren Zuge eines der berühmtesten Wahrzeichen Londons, die Tower Bridge, entstand. Sie sollte für eine Entlastung der Verkehrsströme sorgen, damit Einwohner und Arbeitnehmer wieder problemlos die einzelnen Stadtviertel erreichen konnten, insbesondere die Docks in den Hafenanlagen.
Dennoch zog das neue, moderne Zeitalter auch negative Folgen nach sich, die besonders das Proletariat in den Fabriken und Armenvierteln Londons zu spüren bekam. Die Wohn- und Arbeitsbedingungen waren weit entfernt von den sozialen Standards, wie wir sie heute kennen.
Unter diesen Bedingungen blühten Kriminalität und Verbrechen. Krankheiten und eine hohe Kindersterblichkeitsrate waren allgegenwärtig in den Armenvierteln großer Städte wie London.
Dennoch bemühte sich die Regierung unter den beiden Premierministern wie Disraeli und Gladstone, die negativen Begleiterscheinungen von des industriellen Zeitalters und Kapitalismus zu mildern. Beide Premierminister waren mehrere Male Regierungsoberhaupt. Bis jedoch erste spürbare Reformen im Parlament durchgebracht wurden, sollte es noch eine Weile dauern.
England im Victorianischen Zeitalter von 1837 bis 1901
Zunächst wurde ein universelles Schulsystem eingeführt, Gewerkschaften gegründet und legalisiert und ein fast flächendeckendes Wahlrecht für Männer eingeführt. Die Napoleonischen Kriege sorgten für weitere Veränderungen auf der gesellschaftlichen und politischen Landkarte. Neue politische und gesellschaftliche Vereinigungen und Clubs hatten fortan ein Wörtchen in der Politik mitzureden.
Bis 1911 wurden erstmals ein Sozialversicherungsprogramm und eine Altersrente eingeführt. Begründer dieser Entwicklungen war Schatzkanzler Lloyd George, der später auch Premierminister wurde.
Dennoch war die Ehe mit ihrem Cousin, aus der neun Kinder hervorgingen, die später ihrerseits in zahlreiche europäische Adelshäuser einheirateten, bis zu dessen Tod im Jahr 1861 glücklich. Er wurde jedoch nicht in den bevorrechtigten Rang eines Prinzgemahls erhoben.
Während dieser Zeit war die Seefahrernation England eines der reichsten und fortschrittlichsten Länder der Erde. Queen Victoria wird auch als Großmutter Europas bezeichnet, da sie die Stammesmutter vieler europäischer Königshäuser ist. So ist sie zugleich die Urgroßmutter der bis heute im Amt befindlichen Elisabeth II. und ihrem Gemahl Prinz Philip, der griechisch-dänischer Abstammung mit deutschen Wurzeln ist.
Mit dem Tod Queen Victorias endete die Vorherrschaft des Hauses Hannovers auf dem britischen Thron. Für eine kurze Zeit, bis 1910 blieb ihr Sohn Eduard VII auf dem Thron, der jedoch 1910 verstarb. 1918 wurde das allgemeine Wahlrecht für Frauen ab dem 30. Lebensjahr eingeführt.
England im Ersten Weltkrieg: das Königshaus Sachsen-Gotha-Coburg führt fortan den Namen Windsor
Mit Deutschland bestand fortan eine innige Feindschaft, daher überlegte man sich, den deutschen Namen Sachsen-Coburg-Gotha so schnell wie möglich abzulegen. Alle deutschen Wurzeln, die im britischen Königshaus bis dahin bestanden, wurden totgeschwiegen.
Ab sofort führte das Königshaus den Namen Windsor, benannt nach Windsor Castle, einem der offiziellen Sitze des jeweiligen Monarchen. Nach dem Tod König George V 1936 wurde Edward VIII. sein Nachfolger. Dieser dankte jedoch nach nur wenigen Monaten im Amt ab und wurde nicht einmal gekrönt, um die zweifach geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten.
Bis zu seinem Tod 1952 blieb sein Bruder König Albert I. im Amt, dem seine Tochter, die heute noch im Amt befindliche Queen Elisabeth II. auf den Thron folgte.
Winston Churchill bringt England durch den Zweiten Weltkrieg
Aufgrund der Ablehnung der diplomatisch ausgerichteten Politik gegenüber Deutschland galt er jedoch vorerst als Kriegstreiber. Im Amt des Premierministers löste Churchill Neville Chamberlain ab, der mit seiner Appeasmentpolitik gescheitert war. Mit dieser Politik der Annäherung und Diplomatie sollte Hitler-Deutschland mit weitreichenden Zugeständnissen und der Eingliederung des Sudetenlandes in das Deutsche Reich von weiteren Aggressionen gegenüber den Nachbarländern abgehalten werden.
Es nützte jedoch alles nichts, denn schon kurze Zeit später marschierte die deutsche Wehrmacht in Tschechien ein. Die Politik des kompletten Nachgebens gegenüber Diktatoren und totalitären Staaten war gescheitert.
Umso unnachgiebiger zeigte sich Chamberlains Nachfolger Winston Churchill, dessen kämpferische Reden im britischen Parlament weltweite Aufmerksamkeit erregten. Trotz zahlreicher Luftangriffe auf London und weiterer wichtiger Industriestädte gelang es Hitler-Deutschland nicht, England in die Knie zu zwingen.
In den USA fand England einen wichtigen Verbündeten, denn ohne Kredite in Millionenhöhe und Lieferung kriegswichtiger Ausrüstung hätte England die jahrelangen kriegerischen Auseinandersetzungen mit Deutschland auf dem weiten Kriegsschauplatz Europa nicht überstanden.
Durch die Unterstützung der USA wurde England zum wichtigsten Stabilitätsfaktor in Europa. Als der Krieg schließlich am 8. Mai 1945 zu Ende war, gehörte England neben den USA, Russland und Frankreich zu den Siegermächten, die das kriegszerstörte Deutschland schließlich in vier Besatzungszonen aufteilten.
England ab 1949: Unabhängigkeit der Kolonien, wirtschaftlicher Aufschwung und Irlandkonflikt
Ab 1949 entließ England nach und nach seine Kolonien in die Unabhängigkeit, wobei Indien den Anfang machte. 1948 war London Gastgeber der 14. Olympischen Spiele. 1951 zeigte England der Welt seine technischen und kulturellen Errungenschaften beim Festival of Britain.
In den 1960er-Jahren war England vor allem in Sachen Pop mit den Beatles und den Rolling Stones ganz vorne mit dabei. Auch die britische Mode- und Kinowelt konnte durchaus mit dem internationalen Schwergewicht der USA mithalten.

Mit der Stationierung britischer Truppen im Land ab 1969 erstarkte der Konflikt in Nordirland, der schließlich in einen Bürgerkrieg zwischen Protestanten und Katholiken ausartete.
Diese beiden Begriffe beschreiben jedoch nicht nur die unterschiedlichen Glaubensrichtungen, sondern auch gegensätzliche politische, gesellschaftliche und soziale Ziele. Nicht zuletzt handelt es sich auch um eine geografische Eingrenzung, denn Nordirland gehört heute noch zum Königreich Großbritannien, während der südliche Teil als Irische Republik unabhängig ist.
Von 1969 bis 1994 standen sich Katholiken und Protestanten unversöhnlich gegenüber. Während die katholischen Nationalisten Großbritannien verlassen und sich mit der Republik Irland vereinigen wollten, kämpften die protestantischen Loyalisten für einen Verbleib im britischen Königreich. Beide Seiten schickten Terrorgruppen in den Kampf. Die Katholiken die IRA, die Protestanten die Ulster Freedom Fighters.
1979: Margaret Thatcher wird Premierministerin
Auch in England zeichnete sich ein zeitweiliger Niedergang der Wirtschaft ab. 1968 kam es zum sogenannten Großen Streik von London. Bis 1979 hatte sich eine tief gehende Rezession gebildet und die Unterschiede in einzelnen sozialen Schichten waren deutlich sichtbar.

Mit den Wahlen zum Britischen Unterhaus 1979 stand mit Margaret Thatcher zum ersten Mal eine Frau an der politischen Spitze des Landes. Die neue Premierministerin zeigte sich ähnlich charismatisch und unnachgiebig wie einst Winston Churchill und wurde daher auch als Eiserne Lady bezeichnet.
1982 war von den Protesten gegen den Falklandkrieg sowie sozialen Unruhen aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit geprägt. Nach den von der Regierung beschlossenen Steuererhöhungen und parteiinternen Machtkämpfen verlor Margaret Thatcher schließlich ihr Amt 1990 an ihren Nachfolger John Mayor.
1991 erlebten die Menschen in London drei Bombenanschläge der irischen Terrorgruppe IRA. 1996 zündete die IRA während der Fußball-Europameisterschaft die größte Bombe, die jemals im Mutterland gelegt wurde. Sie zerstörte große Teile Manchesters und der Docklands.
England von 1997 bis heute
1997 gab England die britische Kronkolonie Hongkong an die Volksrepublik China zurück. Die oppositionelle Labourpartei erfreute sich großer Beliebtheitswerte und gewann schließlich mit Tony Blair mit überwältigender Mehrheit die Unterhauswahlen.
Die Partei hatte sich von den Gewerkschaften und dem Sozialismus verabschiedet. Innerhalb kurzer Zeit wurden weitreichende Reformen umgesetzt. Die Bank of England wurde nach deutschem Vorbild unabhängig und Schottland und Wales bekamen ein eigenes Parlament.
1998 wurde nach dreißig Jahren blutiger Konflikte endlich ein Friedensvertrag mit Nordirland geschlossen, das fortan ein eigenes Parlament bekam. Heutzutage stellt England mit London eines der weltweit wichtigsten Finanz- und Wirtschaftszentren, ist jedoch aufgrund des bevorstehenden Brexits voraussichtlich am 31.10.2019 tief gespalten.
Wichtige englische Persönlichkeiten:
- Willam Shakespeare (britischer Dichter)
- Sir Francis Drake (Seefahrer und Weltumsegler)
- James Cook (Seefahrer – Südseereisen)
- Jane Austen (Autorin
- Michael Faraday (englischer Experimentalphysiker, Elektroindustrie)
- Isambad Kingdom Brunel (Ingenieur, Bau der Great Western Railway)
- Charles Darwin (Naturforscher)
- Charles Dickens (Autor)
- Florence Nightingale (Krankschwester, Reformierung Krankenpflege)
- James Clerk Maxwell (erste Farbfotografie)
- Alexander Graham Bell (Weiterentwicklung der Telefontechnik)
- Sir Edgar Elgar (Komponist)
- Edgar Wallace (Kriminalautor)
- Sir Arthur Conan Doyle (Autor, Sherlock Holmes)
- T.E. Lawance (walisischer Archäologe)
- Sir Charles Chaplin (Schauspieler)
- Agatha Christie (Kriminalschriftstellerin)
- Michael Bond (Autor)
- Charles Lutwidge Dodgson (Autor; Alice in Wonderland)
- Pamela Lyndon Travers (Autorin; Mary Poppins)
- Stephen Hawking (Astrophysiker)
- Beatles (Popband)
- Rolling Stones (Rockband)
- Wichtige Premierminister
- Benjamin Disraeli
- William Ewart Gladstone
- David Lloyd George
- Neville Chamberlain
- Winston Churchill
- Harold Wilson
- Margaret Thatcher
- John Mayor
- Tony Blair
- David Cameron
- Vollständige Liste: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_britischen_Premierminister
- Wichtige englische Monarchen
- Oliver Cromwell
- Richard Cromwell
- Queen Victoria
- Eduard VII
- Georg V
- Eduard VIII
- Georg VI
- Elisabeth II
Vollständige Liste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_britischen_Monarchen