Schottische Highlands
Schottland wird ja eher mit grauen, wolkenverhangenen und trüben Wetter in Verbindung gebracht. Dabei scheint auch hier oft die Sonne. Wenn Sie Glück haben, ergattern Sie während Ihres Urlaubs in den Schottischen Highlands diese Sonnentage.
An diesen sonnendurchfluteten Tagen sehen die Landschaften und ihre Sehenswürdigkeiten wie ein Postkartenidyll aus, mit einer sattgrünen, grasbewachsenen Hügellandschaft, glasklaren Seen, Burgen, Schlössern und historischen kleinen Orten. Diese Schottischen Highlands definitiv an der richtigen Adresse. Aber genug der Schwärmerei und hin zu den Fakten und Sehenswürdigkeiten.
Das schottische Hochland befindet sich im Nordwesten Schottlands. Berge und weitläufige, baumlose Moorgegenden prägen diesen Teil Schottlands. Die Highlands werden von den Central Lowlands durch eine als Highland Boundary Fault bezeichnete Linie in Richtung südwestlicher, nordöstlicher Richtung von Ardmore abgrenzt.
Diese Ortschaft befindet sich am Firth of Clyde, einem an der Westküste befindlichen Meeresarm. Dieser wird durch die Halbinsel Kintyre vom Atlantik getrennt. Wem diese geografischen Angaben nur wenig sagen, der kennt wahrscheinlich die Stadt Glasgow, denn von hier aus beginnt die Reise in die Schottischen Highlands, obwohl die Stadt genau genommen noch zu den Low Lands gehört.
Der nächste Haltepunkt ist Loch Lomond, einem etwa fünfzig Minuten von Glasgow entfernten Naturschutzgebiet. Loch Lomond ist der kleine, wenige bekannte Bruder des sagenumwobenen Loch Ness, steht diesem, was die landschaftliche Schönheit angeht jedoch in nichts nach.
Weiter geht Ihre Reise nach Glen Coe, dem Tal der Tränen. Kommt Ihnen diese sattgrüne, bergige Landschaft bekannt vor? Glen Coe diente als Kulisse für die erfolgreichen Harry Potter-Filme und die bekannte Highlander-Burg Richtung Norden hatte bereits die Ehre, als Kulisse für den James Bond-Film Skyfall herzuhalten.
Loch Ness und die skurril anmutenden Highlander Games dürfen natürlich auf keinem Urlaubsplan fehlen. Jetzt geht es wieder in Richtung Süden zur Stadt Perth. Auf dem Weg dorthin durchqueren Sie Cairingorms National Park, der die Schottischen Highlands nochmals in aller Schönheit präsentiert. Am Ende der Rundreise sind Sie in der schottischen Hauptstadt Edinburgh angekommen.
Kultur, Geschichte, Sagen, Mythen und noch vieles mehr
Die Schottischen Highlands sind eine wunderbare Mischung aus Bergen, weitläufigen Seelandschaften, Kultur, Geschichte, außergewöhnlicher Architektur, Mythen und Sagen.
Ein weiter und hoffentlich oft blauer Himmel während Ihrer Reise zieht sich über endlose Berg- und Seelandschaften. Die Menschen in den häufig historisch geprägten Städten und kleinen Ortschaften sind gastfreundlich.
Zu den vielen Sehenswürdigkeiten gehören die zahllosen, über das Land verstreuten Burgen. Ein Höhepunkt dieser Adelshäuser ist sicherlich Balmoral, die Sommerresidenz von Queen Elisabeth II. Wann immer sie kann, entflieht sie dem hektischen Alltag in London in die Schottischen Highlands.
Gesichert ist, dass sie die etwas rustikal erscheinenden Schottischen Highland Games liebt, denn schon oft gingen Fotos von der Queen als Zuschauerin um die Welt, Momente, in denen sie sich scheinbar recht gut amüsiert.
Wenn Sie sportlich sind und einen aktiven Urlaub lieben, solltet Sie dem Ben Nevis einen Besuch abstatten, dem höchsten Gipfel Großbritanniens. Diese Region punktet jedoch nicht nur mit einer unglaublich schönen Berg- und Seelandschaft, sondern auch mit weitläufigen, rauen Küsten und zahlreichen größeren und kleineren Inseln.
Die Geschichte der schottischen Highland Clans
Wenn Sie sich mit Schottland beschäftigen, kommen Sie um die Geschichte der schottischen Highland Clans nicht herum. Diese entwickelten sich bereits 1000 nach Christus. Im Westen Schottlands bekämpften sich die nordischen Herrscherclans, während im Osten das Reich Alba gegründet wurde, aus dem später das Königreich Schottland entstand.
Zuerst war die gälische Kultur und Sprache noch vorherrschend, wurde mit den kommenden Jahrhunderten jedoch zunehmend durch englische Traditionen ersetzt.
Damit entstand auch ein Spannungsfeld zwischen den Highlands und den Lowlands. Während die schottische Krone zu schwach war, um ihre Gebiete ausreichend zu kontrollieren, setzte sich die englische Krone schon bald durch.
In den Highlands wurden Sicherheit und Rechtsprechung durch die schottischen Highland Clans durchgesetzt. Im Jahr 1066 waren nicht nur die Spannungen zwischen den Highlands und Lowlands aktuell, sondern auch die Invasion der Normannen aus Frankreich.
In den Schlachten mit den Schotten setzten sich die Normannen durch und ersetzten die gesamte schottische Adelselite mit Rittern aus der Normandie. Diese führten die Lehnsherrschaft ein. Das Land gehörte nun dem König, der es an ihm treu ergebene Vasallen verteilte, für die Steuerpflicht bestand.
Die Schotten kamen mit den Normannen ganz gut aus, für sie änderte sich bis zur Thronbesteigung König Davids 1124 nicht viel. Dieser führte normannische Gebräuche und Ritter bei Hofe ein. Die Clans übernahmen das feudalistische System und verschmolzen dieses mit ihren eigenen gälischen Traditionen.
Der erstgeborene Sohn des Clanchefs war alleine erbberechtigt und bestimmte über Land und Familie, behandelte seine Untergebenen jedoch recht freundschaftlich. Die französischen adligen Günstlinge König Davids ließen sich in Zentralschottland nieder.
Die französischen Namen wurden schon bald in die englische Version umgewandelt. Der berühmteste schottische Clan ist jedoch der der Stewarts, der mehrere schottische und britische Könige stellte. Ihr letzter Prinz fiel in der Schlacht von Culloden.
Die Zeit von 1500 bis 1700 war die Hochzeit der schottischen Highland Clans. So eng die einzelnen Familienmitglieder untereinander auch verbunden waren, so innig war die Feindschaft zwischen einigen Clans, die in die schottische Geschichte einging und von der man sich noch heute erzählt.
In dieser dunklen Zeit der Raubzüge nahmen sich die Clans gegenseitig Land, Leben und Vieh. Die seltsamsten und blutigsten Blüten trieb die Fehde zwischen den MacDonalds und den McLeods.
Die westlichen Clans einte nach wie vor die gälische Kultur, die es galt zu schützen, vor den Einwohnern der Lowlands, vor dem ruchlosen und machthungrigen Oliver Cromwell und seinen englischen Vasallen sowie dem Erzfeind aller westlichen Clans, den Campells, die ihr Territorium nur zu gerne auf Kosten anderer erweiterten.
Das Massaker von Glen Coe, das seitdem als Tal der Tränen bezeichnet wird, wurde von einem Campell befehligt. Ab dem 17. Jahrhundert büßte das gälische Clansystem jedoch immer mehr an Bedeutung ein, zu groß war der Einfluss anderer Kulturen, allen voran der englischen.
Sehenswürdigkeiten in den Schottischen Highlands
Edinburgh
Die mittelalterliche Hauptstadt Schottlands befindet sich an der Ostküste des Landes direkt an der Grenze zu den Low Lands. Diese Stadt ist eine Mischung aus Tradition und Moderne und fällt insbesondere durch ihre wunderschöne Altstadt auf.
Die meisten historischen Sehenswürdigkeiten wie das Edinburgh Castle befinden sich in diesem als Old Town bezeichneten Stadtteil. Dieser ist durch die Royal Mile, einer langgezogenen, aus mehreren Straßen bestehenden Hauptader, verbunden.
In der New Town befinden sich gleichfalls mehrere Sehenswürdigkeiten und viele Shopping-Möglichkeiten. Eine vielseitige Gastronomie bietet entspannende Pausen vom Sightseeing.
Loch Lamond
Loch Lamond ist flächenmäßig der größte See Schottlands, umgeben von dichten Wäldern und grünen Hügeln. Eine ideale Landschaft zum erholsamen Wandern.
Loch Ness
Loch Ness ist der berühmteste See (oder „Loch“) Schottlands (wenn nicht sogar der berühmteste der Welt) . Er erstreckt sich über 37 Kilometer entlang der natürlichen geologischen Spalte, die sich von Fort William im Westen der schottischen Highlands bis Inverness im Norden erstreckt.
Etwa eine Meile breit ist Loch Ness die angebliche Heimat des Loch Ness-Monsters, eines möglicherweise mythischen Lebewesens, das sich im Loch aufhält und gelegentlich von Einheimischen und Passanten entdeckt wird. Die behaupteten Sichtungen verleihen der entfernten Möglichkeit einer Gruppe von Überlebenden der längst ausgestorbenen Plesiosaurier (die bis zu etwa 65 Millionen Jahre alt wurden) eine geringe Wahrscheinlichkeit.
Glen Coe – das Tal der Tränen
Unvorstellbar, dass dieses idyllische Tal einst Schauplatz einer der größten Massaker in der schottischen Geschichte war. In einer ungemütlich kalten Februarnacht führte Robert Campell of Glenlyon im Auftrag des Königs den Kampf gegen die Mitglieder des schottischen Hochlandclans der McDonalds an.
Alle Familienmitglieder, die jünger als siebzig Jahre alt waren, wurden getötet, Frauen und Kinder waren da keine Ausnahme. Dieses Massaker ist als einer der Tiefpunkte in der schottischen Geschichte vermerkt. Wenn Sie heute auf dieses grüne, hügelige Tal schauen, das eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt, ist das kaum vorstellbar.
Jacobite Steam Train
Eine Fahrt mit der Jacobite Steam Train, Start ab Bahnhof Fort William, sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen. Die zweistündige Fahrt führt über das Glennfinnan-Viadukt, vorbei an Loch Shiel mit dem gleichnamigen Monument, das als Kulisse für die Harry Potter-Filme diente. Nach zwei Stunden kommen Sie im westlich gelegenen Mallaig an.
Urquhart Castle
Diese geschichtsträchtige Burg befindet sich nahe dem See Loch Ness. Dieser ist leider weniger bekannt für seine landschaftliche Schönheit als für die Sage von Nessie, dem Ungeheuer von Loch Ness. Dieses Monster soll in dem See zu Hause sein. Etliche Menschen wollen selbiges schon gesehen haben.
Eilean Donan Castle – die Highlander Burg
Diese Burg ist auch unter dem Namen Highlander-Burg gekannt, die als Kulisse für den gleichnamigen Film diente und auch schon James Bond in Skyfall beherbergte. Die Burg befindet sich im Westen Schottland nahe der Ortschaft Dornie.