Monthly Archive: September 2023

Die Geschichte Schottlands

Heute streiten sich England und Schottland über den Brexit. Während die Briten die Europäische Union verlassen möchten, tritt Schottland für einen Verbleib in der Staatenunion ein. Mehrere Male hat sich die schottische Regierung bereits mit einem Unabhängigkeitsreferendum versucht beziehungsweise mit diesem geliebäugelt. Während die Briten die Unabhängigkeit von der Europäischen Union fordern, wünschen sich die Schotten wiederum eine Unabhängigkeit vom britischen Königreich. Beide Länder verbindet schon seit vielen tausend Jahren eine untrennbare Geschichte, die sich nicht so einfach mit einer Unabhängigkeitserklärung beenden lässt.

Schottland in der Steinzeit

Mit den Engländern verband die Schotten viele Jahrhunderte eine nicht unbedeutende Feindschaft, aber auch untereinander war man sich nicht immer wohl gesonnen. Legendär sind die blutigen Fehden zwischen den schottischen Highlandclans. Insgesamt bietet die Geschichte Schottlands reichlich Stoff für Legenden und mythische Sagen, die die Einwohner dieses nördlichen Staates noch heute gerne erzählen. Große Persönlichkeiten wie William Wallace und Robert the Bruce tummeln sich in diesen Geschichten. Wem diese Namen nicht sofort etwas sagen, kennt vielleicht die Highlandersage Brave Heart. Auch Bonnie Prince Charlie, Rob Roy und Maria Stuart begegnen interessierten Lesern immer wieder. Die Namen vieler mythischer Sagen haben auch Eingang in die Geografie gefunden, denn immer wieder trifft man auf Berge und Regionen mit so seltsam anmutenden Namen wie Arthur’s Seat und Old Man. Die Anfänge Schottlands reichen bis in die Steinzeit zurück und unterscheiden sich damit nicht maßgeblich von der Geschichte anderer europäischer Länder. So waren auch in Schottland Jäger und Sammler zuhause. Diese bauten ihre Siedlungen, von denen noch heute Überreste existieren, vorzugsweise im Schutz der mächtigen Berge der Highlands, an Flussufern und auf den Inseln vor schottischen Küste. Steinkreise aus dieser Zeit sind wie in England auch über ganz Schottland verteilt. Diese Steinkreise, die bis heute noch nicht abschließend durch Historiker erforscht wurden, gehen bis in die Zeit 3.000 bis 2.500 v.Chr. zurück.

Die römische Besatzung ab 43 v.Chr.

Wie in England gab es auch in der schottischen Geschichte eine Epoche der römischen Besatzung, die 43 n.Chr. begann. Zuerst kamen die Legionen römischer Soldaten in England an und zogen dann nach und nach nordwärts. Allerdings kamen sie nicht weiter als bis in den Südosten, denn obwohl das römische Heer sehr gut ausgebildet war und das römische Reich zu diesem Zeitpunkt einen großen Teil des heutigen Europas bestimmte, stießen die Soldaten hier im hohen Norden auf unerwarteten Widerstand durch die Kaledonier, einem Stamm der Pikten. Obwohl die Römer einige bedeutende Schlachten für sich entscheiden konnten, endete ihr Reich dort, wo heute zwar nicht die politische, jedoch eine geografische Grenze zwischen England und Schottland besteht: dem Hadrians Wall. Es handelt sich um eine römische Festung, um die herum ganze Siedlungen und Handelspunkte entstanden, benannt nach dem römischen Kaiser Hadrian. Auch sein Nachfolger Antonius versuchte sich in der Ausweitung des römischen Reiches, blieb jedoch gleichfalls erfolglos.

1034 entsteht das erste schottische Königreich

Schottland war zur Zeit der Pikten in vier unterschiedliche Reiche aufgeteilt, die regelmäßig miteinander in Streit lagen, die häufig in kriegerischen Auseinandersetzungen ausarteten. Zu dieser Zeit hatten die Wikinger das englische und schottische Reich für sich entdeckt, das so manche Begehrlichkeiten weckte. Die Wikinger waren bekannt für ihre Erfolge, die auf wenig zimperliche Eroberungsschlachten zurückgingen. So fiel dieses nordische Volk auch auf dem Gebiet des heutigen Schottlands ein und machte sich das Land Untertan. Als wenn die innerpolitischen Streitigkeiten nicht schon genug gewesen wären, mussten sich die einzelnen Piktenstämme der vier Reiche nun auch noch gegen die Wikinger behaupten. Um 1034 entstand unter Duncan I. das erste schottische Königreich. Allerdings waren die Probleme damit nicht beseitigt, denn die Wikinger gaben ihre Eroberungsfeldzüge so schnell nicht auf. Eines der bekanntesten Werke der Literatur, das sich mit dieser Situation befasst, ist McBeth von William Shakespeare.

Schottland im 13. Jahrhundert

Zur gleichen Zeit fiel weiter südlich auf der Insel, im heutigen England, William der Eroberer ein und machte sich das Land untertan. Eine breite Mehrheit der Adelsschicht war mit dieser Entwicklung nicht einverstanden und floh in Richtung Norden nach Schottland. In diesem adeligen Windschatten befanden sich auch viele gut situierte Bürger der Bildungselite. Die Unabhängigkeitsbestrebungen Schottlands sind keine Erfindung der Neuzeit und des Brexits, sondern bestanden auch schon im 13. Jahrhundert, der Zeit der schottischen Unabhängigkeitskriege. Die bekanntesten Führungspersönlichkeiten dieser Zeit, die heute noch als Nationalhelden verehrt werden, sind Robert the Bruce und William Wallace. Zu dieser Zeit erfuhr die Geschichte Schottlands eine wichtige Wende, denn der Hochlandclan der Stuarts ergriff die Macht. Dieser Clan sollte sich zu dem mächtigsten und politisch wichtigsten im Land entwickeln, denn kein anderer Clan stellte so viele Könige und Königinnen wie die Stuarts. Dabei verlief die Familiengeschichte alles andere als einfach. Krisen waren an der Tagesordnung, denn die meisten Stuart-Monarchen bekamen die Königswürde bereits im Kindesalter. Was sich beneidenswert anhört, ist auf den zweiten Blick erschreckend, denn aufgrund der zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen mit weiteren wichtigen Hochlandclans und der politisch unsicheren Zeit war den meisten Königen kein langes Leben vergönnt. Kaum einer kam in den Genuss eines natürlichen Todes. Dennoch schafften es einige der Monarchen, sich länge als zwanzig Jahre auf dem Thron zu halten.

Der Beginn der Stuart-Dynastie 1371

Nach dem Ende der Dynastie von Robert the Bruce stellten die Stuarts für einen Zeitraum von 343 Jahren ununterbrochen den König beziehungsweise die Königin. Die Dynastie der Stuarts auf dem Thron begann 1371 und endete erst 1714. Die Vorfahren der Stuarts kamen mit den Eroberungsfeldzügen der Normannen aus der Bretagne nach Schottland. Im 12. Jahrhundert wurden die Stuarts in den Adelsstand erhoben und konnten fortan ihre Adelstitel auf die jeweils nachfolgende Generation vererben. Der Titel lautete „The High of Stewart“, der zunächst für mehrere Jahrhunderte geführt wurde. Erst Königin Maria Stuart führte im 16. Jahrhundert zu Beginn ihrer Regentschaft die französische Schreibweise Stuart ein, die fortan bis zum Ende der Königsdynastie 1714 beibehalten wurde. Die Konflikte innerhalb des Clans begannen jedoch bereits mit dem ersten König Robert II. Obwohl ein Enkel des Nationalhelden Robert the Bruce, ließ dieser jedoch an Charisma, Erfolg und Heldenhaftigkeit stark zu wünschen übrig. Er galt als leicht manipulierbar und politisch schwach. Aufgrund der politischen Unruhen im Land schickte er seinen Sohn James auf den Weg in das vermeintlich sichere Frankreich. Dieser wurde jedoch unterwegs dorthin entführt und fiel den Engländern unter König Heinrich V in die Hände. Mittlerweile saß sein Onkel, Robert III auf dem Thron, der jedoch wenig Interesse daran zeigte, seinen Neffen auszulösen. So kam James I. erst 18 Jahre nach seiner Entführung wieder frei und hatte in der Zwischenzeit natürlich eine englische Erziehung genossen.

Als er 1406 nach seiner Rückkehr den schottischen Thron bestieg, hatte er dementsprechend wenige Anhänger. Dennoch konnte sich dieser unbeliebte Stuart bis 1437 auf dem Thron halten. Ihn ereilte jedoch das gleich Schicksal, wie einigen seiner Vorgänger und vielen seiner Nachfolger: ein gewaltsamer Tod, denn er wurde in der Hauptstadt Perth erschossen. Sein Sohn James II. beschloss daraufhin, den Königssitz nach Edinburgh zu verlegen, die eine sichere Burg und Festung gegen feindliche Angriffe bot. So tatkräftig und politisch erfolgreich sich dieser König auch zeigte, ereilte ihn gleichfalls ein unnatürlicher Tod. Im Alter von nur 29 Jahren fiel er seinen eigenen Kanonen zum Opfer. Sein Sohn James III. erweiterte das Reich Schottland um die Inseln Orkney und Shetland, indem er die Tochter des dänischen Königs heiratete. Zwei weitere einflussreiche Highlandclans waren die McDonalds und die Douglas. Diese kämpften nicht nur gegeneinander, sondern auch gegen die Königsdynastie der Stuarts. Frei nach dem Motto „dein Feind ist mein Freund“ taten sich diese beiden schottischen Clans mit dem englischen König Edward IV zusammen. James III war wie seinen Vorfahren gleichfalls kein langes Leben mit einem natürlichen Tod vergönnt. Historiker vermuten, dass er in den Wirren der kriegerischen Auseinandersetzungen im Auftrag seines eigenen Sohnes ermordet wurde. Manchmal ist Blut halt doch nicht dicker als Wein.

James IV war der letzte schottische König, der noch die gälische Sprache verwendete und die Distel als Emblem Schottlands einführte. Er galt als Renaissance-König, mit ihm zog eine moderne und neue Zeit im schottischen Königreich ein. Er war Kosmopolit, stilsicher in allen Lebensfragen, legte Wert auf Bildung, förderte die Gründung von Universitäten, Chroniken, Dichtung, Parlamentsschriften und Gesetzgebung. Viele der königlichen Residenzen, die noch heute Besuchermagneten sind, wurden unter James IV ausgebaut, so Stirling Castle, Holyrood Palace und Linlithgow Palace. Zu dieser Zeit saßen die Tudors dem englischen Thron. James IV heiratete eine Tochter des Tudor-Königs Heinrich VII und führte damit einen Friedensvertrag zwischen Schottland und England herbei. Gleichzeitig erneuerte er jedoch die Allianz mit Frankreich. Als der Nachfolger und Schwager von James IV, Heinrich VIII, Frankreich angriff, entschloss sich der schottische König jedoch, die Allianz mit Frankreich einzuhalten. Er sollte der letzte Herrscher der britischen Insel bleiben, der im Kampf fiel. Aufgrund seines plötzlichen Todes wurde sein Sohn James V bereits im Alter von einem Jahr gekrönt. Sobald er im Erwachsenenalter seine Regentschaft antreten konnte, stellte er sich als ähnlich politisch fähig, gebildet und weltgewandt wie sein Vater heraus. Durch Einheirat in das französische Königshaus festigte er die von seinem Vater begründete Allianz mit Frankreich. Dies wiederum brachte ihm einigen Ärger mit seinem Onkel, dem englischen König Heinrich VIII ein. Auch diesem König war jedoch kein langes Leben beschieden. Er fand zwar kein gewaltsames Ende, jedoch raffte ihn das Fleckfieber nach langen und erneuten Auseinandersetzungen mit den Engländern dahin.

1542 bis 1567: Schottland unter Königin Maria Stuart

Seine Tochter Maria war da erst wenige Tage alt. Die Regentschaft Maria Stuarts war durch zahlreiche Intrigen und Machtkämpfe geprägt. Diese gingen vor allem vom englischen Zweig der Familie aus. Heinrich der VIII betrachtete sich als einziger männlicher Erbe als rechtmäßiger Nachfolger James V und erhob nun neben dem englischen Thron auch Anspruch auf das schottische Pendant. Er zögerte nicht, sein vermeintliches Anrecht auf den Thron mit Waffengewalt durchzusetzen. Die junge Maria Stuart wurde im Alter von fünf Jahren in Sicherheit an den französischen Hof gebracht. Während die junge Maria unbeschwerte Jahre am französischen Hof verbrachte, begann Heinrich VIII damit, das bis dahin katholische Schottland von eben dieser Kirche im Zuge der englischen Reformation loszulösen, in der England protestantisch wurde. Als die junge Maria nach Schottland zurückkehrte, hatte ihr Halbbruder James Stewart und mit ihm der Protestantismus deutlich an Einfluss gewonnen. Dieser Konflikt zwischen den beiden Glaubensrichtungen sollte die gesamte Regentschaft Maria Stuarts prägen. Wieder einmal drohte Gefahr aus dem englischen Zweig der Familie. Während Maria Königin von Schottland wurde, bestieg die protestantische Elisabeth I den englischen Thron. Maria zeigte sich jedoch als gewinnende Persönlichkeit, die politisch und taktisch kluge Entscheidungen traf. Daher war ihr die Unterstützung der meisten Schotten im Konflikt mit England sicher und die Macht der Stuarts im Land gefestigt.

Ihr Mann, ihr Cousin Henry mit dem Titel Lord Danley, sollte sich jedoch als ihr Untergang erweisen. Obwohl eine Liebesheirat für Maria erwies sich ihr Gatte jedoch als wenig loyal. Charakterschwach aber machthungrig, griff er nach der Heirat nach der Regentschaft, doch Maria wehrte sich, indem sie ihn bewusst klein hielt. Dieser rächte sich, indem er Marias Verbündeten, ihren Sekretär David Riccio ermordete, als diese hochschwanger sogar Zeugin dieses gewaltsamen Ablesens wurde. Wenig später ereilte ihren Gatten jedoch ein ähnlich gewaltsames Ende, als dieser selbst ermordet wurde. Als Drahtzieherin galt keine geringere als seine Gattin Maria. Als sie dann noch den Hauptverdächtigen, den Earl of Bothwell heiratete, war es mit der Unterstützung der Schotten für ihre Königin vorbei. Sie musste abdanken und floh nach England, wo sie in Gefangenschaft ihrer intriganten Cousine, Elisabeth I geriet. Nach 19 Jahren ließ die englische Königin Maria Stuart schließlich wegen Hochverrat durch das Fallbeil hinrichten. Heutzutage liegen die beiden Kontrahentinnen nur wenige Meter voneinander entfernt in der Westminster Abbey begraben. Ihr Sohn James VI hatte allerdings nur wenig Mitgefühl mit der eigenen Mutter und protestierte nur formell gegen die Hinrichtung, da er sich nach dem Tode Elisabeth I selbst Hoffnung auf den englischen Thron machte.

1567 bis 1707: Einigungsversuch mit England, Abschaffung und Wiedereinführung der Monarchie, Ende der Stuart-Dynastie

Er und sein Sohn versuchten sich in den kommenden Jahren erneut an einer friedlichen Einigung mit England. Während die englischen Adeligen wenig erfreut über den schottischen Einfluss waren, fühlten sich die Schotten von ihrem König, der hauptsächlich in London residierte, verlassen und verraten. Keine gute Gemengelage und Voraussetzung für eine Aussöhnung der beiden Länder. Die nachfolgende Zeit war erneut durch Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten geprägt. König Charles I versuchte vergebens, die schottisch reformierte Kirche der Presbyterianer durch die anglikanische Kirche zu ersetzen. Seine Bemühungen endeten schließlich mit seiner Hinrichtung. Das Regime der Stuarts endete vorübergehend mit Übernahme durch das Regime Oliver Cromwells, das die Monarchie abschaffte und durch eine Republik in Form des Commonwealth von England, Schottland und Irland ersetzte. Allerdings währte der Erfolg des Cromwell-Regimes nicht lange und schon bald kam Charles II, der Sohn des hingerichteten Königs an die Macht und führte die Monarchie wieder ein. Diese wendete sich wieder der katholischen Kirche zu, was wiederum das verbündete französische Königreich erfreute. Obwohl Charles II zum König von England und Schottland gekrönt wurde, erfolgte die politische Union Englands und Schottlands erst im Jahre 1707. Zu dieser Zeit war die anglikanische Kirche bereits an der Macht. Ein Gesetz verbot fortan katholische Regenten auf dem Thron. Dieses Gesetz besteht bis zum heutigen Tage. Damit endete die Dynastie der Stuarts nach mehr als 300 Jahren auf dem Thron. Die kinderlose Königin Anne übergab die Regentschaft schließlich an das protestantische Haus von Hannover.

Schottland in der Neuzeit ab dem 19. Jahrhundert

Anfang des 19. Jahrhunderts erlebte Schottland die Wende vom Agrar- zum Industriestaat. Die neue moderne Zeit entwickelte sich zuerst im fortschrittlichen England und drang dann über die schottischen Lowlands bis in die Highlands vor. Die Infrastruktur im Land war allerdings nur wenig entwickelt und so bereiteten die modernen Zeiten dem Land einige Schwierigkeiten. In den 1820er-Jahren wurden Farmer im Rahmen der Highland Clearances von den Highlands an die Küsten und in die Städte umgesiedelt, ihre Häuser zerstört und ihr Land in Schafweiden umgewandelt. Die zugewanderten Highlander bildeten in den Städten das im Zuge des entstehenden Industriezeitalters heranwachsende Proletariat der Fabrikarbeiter. Straßen und Kanäle mussten gebaut werden, ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Eisenbahn dazu. Zahlreiche Fabriken und der Kohlebergbau entstanden in den großen Städten. Von dieser Entwicklung profitierte vor allem Glasgow. In den 1840er-Jahren setzte nach der Kartoffelfäule die große Hungersnot ein, eine Gemeinsamkeit, die Schottland mit Irland verzeichnete. Cholera und Typhus dezimierten große Teile der Bevölkerung vor allem in den großen Städten. Mit der Einführung der Eisenbahn entwickelte sich Glasgow zum Zentrum des Lokomotivbaus und wurde nach London zur zweitwichtigsten Stadt des britischen Empires. Mit zunehmender Bevölkerung stieg der Bedarf an Nahrungsmitteln und Textilien. Die Armee war einer der größten Abnehmer. Vor allem Wolle war gefragt und so kamen Landbesitzer durch ihre Schafe zu einem gewissen Wohlstand.

Trotz dieser positiven Entwicklung hatte Schottland im Vergleich zu seinem südlichen Nachbarn England nur wenig politischen Einfluss, denn nur wenige schottische Abgeordnete waren im Parlament in London vertreten. Erst 1885 konnte Schottland ein eigenes Ministerium durchsetzen. Das Streik- und Existenzrecht wurde 1875 garantiert. Königin Viktoria machte Schottland als Reiseland populär, denn im hochindustrialisierten England sehnte man sich schon damals nach Natur und Entschleunigung. Wo konnte man dieses Ziel besser erreichen als in den weitläufigen und unberührten Naturlandschaften Schottlands? Die industrielle Revolution hatte vor allem den Westen Schottlands entwickelt und dort eine ausgedehnte Schiffsbau- und Schwerindustrie geschaffen. Anfang des 20. Jahrhunderts war in Schottland etwa ein Fünftel der weltweiten Schiffswerftkapazitäten angesiedelt. So unerfreulich und grausam der Erste Weltkrieg mit seinen Millionen Toten auch war, profitierte Schottland dennoch von diesem Waffengang, denn Produkte der Schwer- und Schiffsbauindustrie wurden weltweit gebraucht. Dies änderte sich nach Kriegsende und Schottland versank in einer Wirtschaftskrise. Die schottische Arbeiterschaft war überwiegend links ausgerichtet, die Politik in Glasgow war eindeutig rot. 1929 kam es zu Generalstreiks und man befürchtete sogar eine Revolution. Die Wirtschaftskrise erreichte 1931 ihren Höhepunkt, denn 65 Prozent der Werftarbeiter waren arbeitslos.

In London konzentrierte man sich mehr auf England und vernachlässigte die schottischen Belange. So wurde der Ruf nach einer Home Rule, einer eigenen schottischen Regierung, immer lauter. Trotz weitreichender politischer Zugeständnisse aus London blieb der Wunsch der Schotten nach Unabhängigkeit bestehen. Ein Unabhängigkeitsreferendum 1979 konnte keine politische Veränderung herbeiführen. Eine zweite Volksabstimmung im Mai 1999 erreichte nach 300 Jahren jedoch endlich ein eigenes schottisches Parlament, womit Schottland zumindest eine gewisse Teilautonomie zugestanden wurde. Ein Unabhängigkeitsreferendum im September 2014 scheiterte jedoch, da sich 55,3 Prozent der Wähler gegen eine Unabhängigkeit von England entschieden.

Die schönsten Casinos in England

Casino England, Rouletttisch

England, mit seiner reichen Geschichte und seinen pulsierenden Städten, ist nicht nur für seine Kultur und Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für seine erstklassigen Spielbanken, welche weltweit unter den besten Casinos mithalten können. Hier sind einige der schönsten Casinos in England, die sowohl Glücksspiel-Enthusiasten als auch Besucher, die nach Unterhaltung und Luxus suchen, begeistern werden.

1. The Ritz Club, London

Das Ritz Club Casino in London ist bekannt für seine Eleganz und seinen erstklassigen Service. Dieses exklusive Casino befindet sich im berühmten Ritz Hotel und bietet eine breite Palette von Spielen, darunter Roulette, Blackjack und Baccarat. Die opulenten Räumlichkeiten und die traditionelle britische Atmosphäre machen dieses Casino zu einem wahren Juwel in der Welt des Glücksspiels.

2. The Hippodrome Casino, London

Das Hippodrome Casino in London ist eines der bekanntesten Casinos in der Hauptstadt. Es befindet sich im Herzen von Leicester Square und erstreckt sich über fünf Etagen. Das Casino bietet eine beeindruckende Auswahl an Spielen, darunter Spielautomaten, Poker, Roulette und Blackjack. Die historische Architektur des Gebäudes verleiht ihm eine einzigartige Atmosphäre.

3. The Victoria Casino, London

Auch als „The Vic“ bekannt, ist das Victoria Casino ein weiteres herausragendes Casino in London. Es liegt in der Nähe des Bahnhofs Paddington und bietet eine breite Palette von Spielen, darunter Pokerturniere und Spielautomaten. Das Casino ist für seine freundliche Atmosphäre und seine beliebten Poker-Events bekannt.

4. Les Ambassadeurs, London

Les Ambassadeurs ist ein exklusiver Private Members Club in London, der auch ein erstklassiges Casino beherbergt. Hier können Gäste in einem luxuriösen Ambiente Roulette, Blackjack und Baccarat spielen. Die eleganten Räumlichkeiten und der diskrete Service machen dieses Casino zu einem Ort der Exzellenz.

5. Alea Casino, Nottingham

Das Alea Casino in Nottingham bietet eine moderne und entspannte Atmosphäre. Mit einer breiten Auswahl an Spielen, darunter Poker, Roulette und Spielautomaten, ist es ein beliebter Anlaufpunkt für Glücksspiel-Enthusiasten in der Region.

6. Aspers Casino, Newcastle

Das Aspers Casino in Newcastle ist das größte Casino im Nordosten Englands. Es bietet eine aufregende Auswahl an Spielen, darunter Pokerturniere, Spielautomaten und Tischspiele. Die moderne Einrichtung und die lebendige Atmosphäre machen es zu einem beliebten Ziel für Unterhaltung und Glücksspiel.

Ob Sie ein erfahrener Spieler oder ein Gelegenheitsbesucher sind, diese Casinos in England bieten eine Mischung aus Unterhaltung und Luxus, die jeden anspricht. Denken Sie daran, die örtlichen Glücksspielregeln und die Kleiderordnung zu überprüfen, bevor Sie eines dieser Casinos besuchen, um sicherzustellen, dass Ihr Besuch reibungslos verläuft. England hat zweifellos eine reiche Glücksspieltradition, die in diesen atemberaubenden Casinos weiterlebt.

Die Einwohner Schottlands

Einwohner Schottland

Einwohner von England und Schottland: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

England wird häufig synonym mit Großbritannien verwendet, was so jedoch nicht richtig ist. England bildet den südlichen Teil dieser Insel. Hier leben circa 55 Millionen Einwohner. Der nördliche Teil der Insel besteht aus Schottland, das ungefähr 5,4 Millionen Einwohner zählt. In Wales sind rund 3,2 Millionen Menschen zuhause, während Nordirland circa 1 Millionen Einwohner zählt. Gemeinsam bilden diese einzelnen Landstriche der Insel das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland.

Die Hauptstadt von Großbritannien und England ist London mit ungefähr 8,5 Millionen Einwohnern. Engländer stellen mit 83,6 Prozent die Mehrheit der Einwohner auf der britischen Insel. Schotten sind mit 8,6 %, Iren mit 2,9 % und Waliser mit 4,9 % Prozent vertreten. Angehörige anderer Staaten stellen einen Anteil von 7,9 %. Die offizielle Amtssprache in allen Landesteilen ist Englisch. Die Mehrheit der Engländer wie der Briten insgesamt gehört der anglikanischen Kirche (Church of England) an. 0,2 Millionen Einwohner sind Mitglied der Church of Scotland oder gehören einer weiteren protestantischen Kirchengemeinde an. Obwohl England überwiegend protestantisch geprägt ist, stellen Katholiken 5,6 Millionen Glaubensangehörige, was zum großen Teil auch auf das überwiegend katholisch geprägte Irland zurückzuführen ist.

Einwohner England

England stellt nicht nur den größten Bevölkerungsanteil von Großbritannien, sondern ist mit einer Bevölkerungsdichte von 417 Einwohnern pro Quadratkilometer auch der am dichtesten besiedelte Landesteil auf der britischen Insel. Ferner weist England eine der höchsten Bevölkerungsdichten weltweit auf. Ein großer Teil der insgesamt mehr als 55 Millionen Einwohner lebt jedoch in London und in dem Ballungsgebiet Greater London. Diese Bevölkerungsmehrheit lebt auf nur 1,3 Prozent der Gesamtfläche Englands. Ein großer Teil der Engländer hat aufgrund der geschichtlichen Entwicklung Dänen, Normannen, Kelten, Sachsen, Angeln, Iberer und Römer im Stammbaum zu verzeichnen. Im letzten Jahrhundert wanderten viele Menschen aus Südostasien und der Karibik nach England ein. Weitere Bevölkerungsteile stellen Chinesen, Afrikaner sowie Süd- und Osteuropäer.

England ist stärker monarchistisch geprägt als Schottland, obwohl die derzeit im Amt befindliche Queen Elisabeth II. Staatsoberhaupt von ganz Großbritannien ist. Daher ist England in 39 historische Grafschaften eingeteilt, die gleichzeitig die Verwaltungsbezirke bilden. Diese wurden im Lauf der Jahrhunderte mehrfach neu gegliedert. Im 20. Jahrhundert wurden diese Grafschaften an die teilweise neu entstehenden Ballungsgebiete angepasst. Durch diese Neugliederung veränderten sich auch die Grenzen der seit dem Hochmittelalter entstandenen Counties. Ob die Einwohner in einer City oder einer Town wohnen, geht gleichfalls auf eine historische Entwicklung zurück. Als City darf sich jede Stadt mit einer königlichen Ernennungsurkunde, der Royal Charter, bezeichnen. Diesbezüglich orientierte man sich daran, ob die betreffende Ortschaft eine Kathedrale vorweisen konnte oder nicht. Alle Städte ohne königliche Ernennungsurkunde und Kathedrale werden daher als Town bezeichnet. Die Anzahl der Einwohner ist dabei zweitrangig, denn das kleine St. Davids in Wales, wo gerade einmal 2.000 Einwohner zuhause sind, wird als City bezeichnet, eben, weil es eine Kathedrale sein eigen nennt. Das vergleichsweise große Stockport mit 135.000 Einwohnern in der Nähe von Manchester wird dagegen nur als Town bezeichnet, weil hier keine Kathedrale steht und daher auch keine königliche Ernennungsurkunde vorliegt.

Neben London sind die größten Städte in England mit ungefähren Einwohnerzahlen

Birmingham = 2,6 Millionen

Manchester = 2,5 Millionen

Sheffield = 516.100

Bradford = 485.000

Leeds = 458.000

Liverpool = 441.500

Bristol = 382.000

Leicester = 285.000

Newcastle = 270.000

Nottingham =270.000

Plymouth mit 244.000

Kingston upon Hull = 240.000

Southhampton mit ca= 221.000

Portsmouth = 189.000

York = 185.000

Bournemouth = 164.000

Brighton = 134.000

Oxford = 134.000

Middlesbrough =133.000

Torbay = 132.000

Preston = 130.000

Norwich = 125.000

Exeter = 112.000

Cambridge = 110.000 Einwohnern

Chester = 80.000 Einwohnern

Taunton = 61.000 Einwohnern

Dover = 35.000 Einwohnern

Einwohner Schottland

Die Hauptstadt von Schottland ist Edinburgh. Mit 5,4 Millionen Einwohnern ist Schottland im Gegensatz zu England vergleichsweise dünn besiedelt. Die Bevölkerungsdichte beträgt 66 Einwohner pro Quadratkilometer. Die meisten Menschen leben in den größeren Städten beziehungsweise in deren Umland. Sie stellen zwei Drittel der Bevölkerung. Die meisten Menschen wohnen in den an den nördlichen Teil Englands grenzenden Lowlands. In den Highlands leben gerade einmal 8 Einwohner pro Quadratkilometer. Historisch gesehen wird die schottische Bevölkerung in die Lowlander und Highlander eingeteilt, deren Vorfahren häufig Mitglieder der jeweils einflussreichen Familienclans waren, die sich genauso häufig in langen und traditionellen Clan-Fehden gegenüberstanden. Wie ein großer Teil der englischen Bevölkerung haben auch die Schotten römische und skandinavische Vorfahren. Weitere Volksgruppen stellten die Pikten und Kelten. Auf den Orkney- und Shetland-Inseln macht sich ein starker skandinavischer Einschlag bemerkbar.

Neben der Amtssprache Englisch werden in Schottland zwei weitere schottische Sprachen, Lowland Scots und Schottisch-Gällisch gesprochen. Etwa dreißig Prozent der Einwohner können die eine oder andere schottische Sprache sprechen. Die schottisch-gälisch sprechenden Einwohner stellen die Mehrheit jedoch nur auf den Äußeren Hybriden. Nach den Angehörigen der Church of Scotland (32, 5 %) stellen die Katholiken die zweitgrößte Religionsmehrheit. Als bekenntnislos bezeichnen sich mehr als 1,9 Millionen Schotten. Weitere Glaubensgemeinschaften stellen Angehörige des Hinduismus, des Islams, des Buddhismus, des Skihismus und des Judentums mit 0,1 bis 1,4 Prozent. Christen, die einer anderen Kirche als der Church of Scotland angehören, sind mit 5,5 Prozent vertreten. Die Church of Scotland ist die Staatskirche des Landes mit presbyterianischer Ausrichtung und calvinistischer Verfassung.

Der Industrie- und Dienstleistungssektor konzentriert sich auf die größeren Städte, ein Grund dafür, warum eine Mehrheit der Bevölkerung sich hier angesiedelt hat. Obwohl Edinburgh Hauptstadt ist, läuft Glasgow dieser historischen Stadt in Sachen Einwohnern und Größe den Rang ab. Zusammen mit Clydebank bildet Glasgow das industrielle Ballungsgebiet Clydebank, das größte Zentrum für Maschinentechnik in Großbritannien. Allerdings konzentrieren sich die Aktivitäten heutzutage mehr auf die Erdölförderung an der Küste als auf den traditionellen Schiffsbau. Inverness und Aberdeen konnten von Erdölförderung in der Nordsee in der Vergangenheit besonders profitieren.

Wichtigste und größte Städte in Schottland mit Einwohnerzahlen

Glasgow = 590.507

Edinburgh = 459.366

Aberdeen = 195.021

Dundee = 147.285

Paisley = 78.834

East Kilbride = 74.395

Livingston = 56.269

Hamilton = 53.188

Cumbernauld = 52.270

Kirkcaldy = 49.709